Es gibt ja reichlich Dinge, die ich nicht verstehe, die Stringtheorie zum Beispiel oder Texte von Thomas Bernhard. Was sich mir auch so gar nicht erschließt, das ist der vermeintliche Schick asymmetrischer Kleidungsstücke. Auf der einen Seite ein Ärmel, womöglich ein langer, auf der anderen Seite nichts, bis auf ein unansehnliches Speckröllchen, das bei den meisten Frauen unter der Achsel hervorquillt. Warum, fragt man sich, soll das schön sein? Oder, wenn beide Arme frei von Stoff sind, was spricht gegen zwei Träger statt nur einem, der womöglich noch mit Glitzer oder einer Schleife verziert ist? Was ist an zipfeligen Röcken attraktiv? Ein Hauch von Boheme, Ibiza, grenzenloser Freiheit oder was? Verstehe ich nicht. Genau wie V-Ausschnitte, bei denen das V verrutscht ist und gar asymmetrische Frisuren. Die stehen doch nun wirklich niemandem, wenn es sich nicht gerade um eine Person aus dem Showbiz handelt, die stets ihre eigene Stylistin dabei hat und für ein spektakuläres Gesamtbild sorgt. Ingeborg aus Ibbenbüren jedenfalls sieht mit ihren raspelkurzen Haaren auf der einen Kopfseite und einer langen Tolle auf der anderen eher merkwürdig aus, insbesondere wenn sie sich auch für eine schockfarbene Haarsträhne entschieden hat. Oder, wie einst Monika Gruber sinngemäß konstatierte: „Doppelname und asymmetrischer Haarschnitt-weißt du eh‘ schon Bescheid!“. In die gleiche Kategorie fallen übrigens zu kurze Ponys. Siehste wie ein Depp aus.