Sind einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt, alle Anverwandten, an denen uns liegt, sind gesund und munter, keine Zerwürfnisse drücken auf die Stimmung und finanzielle Sorgen hat man auch nicht, dann obliegt es uns eindeutig selbst, für unser Glück zu sorgen. Oder, genauer gesagt, uns Glücksmomente zu verschaffen. Für den einen ist es zum Beispiel klassische Musik, als Konserve oder gar in schicker Gewandung im Konzertsaal oder der Oper genossen, die einen solchen Glücksmoment verschafft. Da kann ich nicht mitreden, alle meine diesbezüglichen Versuche sind kläglich gescheitert und jetzt bin ich damit durch. Ein anderer verschafft sich seinen Glücksmoment, indem er einen fabelhaften Kuchen backt. Mache ich auch sehr gerne, sieht nur leider immer anders aus als im Rezept und das trübt leider die Stimmung. Man kann ein Heimwerkerprojekt erfolgreich beenden. Ich bin allerdings recht ungeschickt, womit auch Hand- und Bastelarbeiten für mich eher ausscheiden auf der Suche nach dem Glück. Oder, größeres Projekt, man kann eine alte Freundschaft wieder zum Leben erwecken, indem man über den eigenen Schatten springt (lohnt nicht immer, ist aber einen Versuch wert). Oder man erledigt eine lange vor sich hergeschobene ungeliebte Arbeit, sehr empfehlenswert. Man schaut Kindern beim Spielen zu, es müssen noch nicht einmal die eigenen sein. Ich für mein Teil habe zuverlässig einen Glücksmoment, wenn ich nach einer anstrengenden, aber nicht gefährlichen Bergwanderung mit hochrotem Kopf und nass geschwitzt vor irgendeiner Hütte auf eine Bank plumpse und mich erwarten Apfelstrudel, Kaiserschmarren, irgendwelche Knödel und ein Getränk. Zack, glücklich.