Das Meer, welches den Nordrhein-Westfalen am nächsten liegt, ist die Nordsee, die den ganzen lieben langen Tag damit beschäftigt ist, Quallen an die holländischen und belgischen Strände zu werfen. Scharen von Menschen aus Dortmund, Köln und Essen machen sich ob dieser Nähe alljährlich auf den Weg dorthin, zumal wenn die Sonne einmal scheinen sollte. Wir beschlossen, auch einmal dabei zu sein, man will ja schließlich mitreden können. Nach trüben Erfahrungen in Knokke – hässlich wie die Nacht – fiel die Wahl auf Walcheren, von dem nicht wenige Menschen behaupten, mindestens einmal Jahr hinfahren zu müssen, um ihre körperliche und geistige Gesundheit bewahren zu können, und, was soll man sagen: Schon schön. Nette Städtchen, Strand, so weit das Auge reicht, ein Preisniveau wie an der Riviera, nur wird mehr frittiert. Wir unternahmen eine Radtour rund um die Halbinsel und sämtliche anderen Frührentner aus NRW zeitgleich auch, viele davon ausgerüstet mit praktischen Fahrradanhängern. Für den Hund. Man fuhr eher langsam. Sehr langsam. Dann machten wir das, wovon beim Erzählen die Augen der Meeresliebhaber zu glänzen beginnen: Stundenlang am Strand spazieren. Auch sehr, sehr schön, inklusive Sonnenschein und Strandbude. Aber einmal reicht mir persönlich dann auch wieder für längere Zeit. Erst links Wasser und rechts Sand, auf dem Rückweg umgekehrt, geradeaus irgendwie einfach nichts und vor den Füßen Quallen. Zwei Wochen lang? Nun ja. Wer’s mag. Aber nichts für mich. Da lob ich mir die Berge.

Nächsten Mittwoch mehr.