?> Die alte weiße Frau und die Kostümierungen – Die alte weisse Frau
18. Februar 2025

Die alte weiße Frau und die Kostümierungen

Vor mehr als dreißig Jahren betraten meine sehr netten Schwiegereltern – Gott habe sie selig – mit ihrem jüngsten Enkel ein Karnevalsfachgeschäft und erwarben ein hochwertiges Indianerkostüm, welches, da auf Zuwachs gekauft, mehrere Jahre gute Dienste leistete und für den entzückendsten kleinen Fake-Indianer sorgte, der je mit einer Knallerpistole durch Köln-Ostheim gerannt ist und das waren nicht wenige. Der ältere Bruder gab den Cowboy. Beide wuchsen zu friedfertigen Männern heran, denen nichts ferner liegt, als irgendjemanden auf Grund seiner Herkunft, seines Glaubens oder seiner sexuellen Orientierung zu diskreditieren. Auch meine Schwiegereltern hatten gewiss nichts Böses im Sinn. So eine Verkleidung war damals nichts Verwerfliches und wenn das heute anders gesehen wird, dann ist auch das nicht verwerflich. Die Dinge ändern sich, auch im Karneval, und glücklicherweise gehen den Jecken weder die Lieder noch die Kostümideen jemals aus. Zu begutachten besonders bei Damensitzungen, wo die Phantasie der Kostümierungen beachtliche Kreationen hervorbringt. Pinguine, Schneebälle, ruut und wiess in allen möglichen Variationen, lebendiges Konfetti und grün geschminkte Meerjungfrauen mit Seetang im Haar. Wobei die mich leider eher an Wasserleichen gemahnten. Aber sei‘s drum. Knallerpistolen hatte jedenfalls niemand.

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