Wenn man sich die schier unendlich erscheinenden Voraussetzungen anschaut, die Menschen als unerlässlich für einen erholsamen nächtlichen Schlaf ansehen, dann muss man sich wirklich wundern, wie viele Paare es schaffen, jahrzehntelang in einem Zimmer zu schlafen. Da benötigt der eine beispielsweise unbedingt ein weit geöffnetes Fenster, die Jahreszeit spielt dabei keine Rolle. Der Partner aber leidet unter Zugluft und ist geräuschempfindlich. Einer schwört auf Daunen, ein anderer auf Vollsynthetik wegen der Allergie. Dünne Wolldecken sind auch beliebt oder darf es Kamelhaar sein? Dickes Kopfkissen, flaches, Keilform, irgendwie orthopädisch oder ganz ohne? Wie hart oder weich soll die Matratze sein? Futon oder Wasserbett? Feinste Perkalbettwäsche oder irgendeine von Ikea aus dem Sonderangebot? Und wie oft zieht eigentlich ein mittelsauberer Mensch dieselbe zum Waschen ab? Dudelt leise Musik zum Einschlafen, ein Hörspiel oder nickt man am besten beim Fernsehen weg? Haben überhaupt irgendwelche elektronischen Geräte Zutritt zum Schlafzimmer? Und darf gelesen werden? Mit Leselampe und gegebenenfalls geräuschvollem Umblättern oder nur auf einem dezent beleuchteten Lesegerät? Muss ein Glas Wasser auf dem Nachttisch stehen und wer hat schuld, wenn es in tiefster Nacht zu Bruch geht? Wird im Bett gegessen? Dürfen Hund und Katze mit rein? Zerbricht die junge Familie schon an der Belastungsprobe eines Kleinkindes mit dem starken Bedürfnis nach Körperkontakt, unruhigem Schlaf und riesigem Raumbedarf in Relation zur Körpergröße? Wer zieht im Zweifelsfall auf das Sofa um? Welcher Wecker zerrt uns aus Morpheus Armen? Fragen über Fragen und ebenso viele Antworten.