Also, von mir aus kann’s losgehen. Der Krieg tobt weiterhin, mit Heizen sieht es so mittelgut aus, wir produzieren zu viel Müll – sämtliche Ressourcen scheinen knapp. Wenn also jetzt allüberall massiv gespart werden soll: Ich bin bereit. Ich habe das nämlich in meinen jungen Jahren von der Pike auf gelernt. In meinem Kinderzimmer beispielsweise blühten die Eisblumen am Fenster, ein praktisch ausgestorbenes Phänomen. Ich kann ausgezeichnet mit Waschlappen umgehen, denn gebadet wurde einmal in der Woche. Statt stundenlang irgendwelche Serien zu schauen beherrsche ich im Gegenzug das Bingereading: Dabei verschlinge ich gerne einmal völlig ohne Stromkosten – zumindest im Sommer – die gesammelten Werke von Theodor Storm oder Stefan Zweig, zugegebenermaßen auch das Gesamtwerk von Hakan Nesser. Kochen kann ich auch, plastikverpackte Fertiggerichte haben praktisch keine Chance. Reste – kleiner Tipp vom alten Profi – werden in der Pfanne gebraten mit einem Ei darüber zu einer vollwertigen Mahlzeit. Mit Käse überbacken geht auch. Einkäufe erledige ich zu Fuß. Getränkekästen muss ich nicht schleppen, ich trinke statt Softdrinks und Red Bull Leitungswasser. In den ersten zwanzig Jahren meines Lebens bin ich nicht geflogen, da kann ich es in den letzten auch sein lassen. Social Media geht auch, wenn man einfach beim Nachbarn klingelt und einen gemeinsamen Spaziergang vorschlägt. An Stelle von Resident Evil 4 spiele ich ausdauernd Canasta und Rommé. Zugegebenermaßen bin ich auf ein Revival des Plumpsklos auf dem Hof auch nicht besonders scharf, aber: So what?! Wenn’s der Weltenrettung dient, finde ich mich auch damit erneut ab. Also, Jungs und Mädels: Ich kann das. Ob ihr es könnt, das wird sich zeigen.