Ich mag ja Hunde nicht besonders. So, jetzt ist es raus. Viel weniger jedoch mag ich Hundehalter, solche beispielsweise, die aus fünfzig Meter Entfernung „Iiivooo!“ brüllen. „Ivo! Kommst du her! Ja, kommst du wohl sofort her! Iivvoo!“, während besagter schlecht erzogener Ivo mir begeistert zwischen den Beinen herumwuselt, mich anbellt oder mir die Pfoten auf die Schultern legt und mich anhechelt. Da kann der arme Ivo natürlich nichts dafür, dass er nicht angeleint ist, dass sein Herrchen oder Frauchen keine Lust auf Hundeschule oder dort nicht aufgepasst hat und während des Spaziergangs mit seiner „Fellnase“ — wie kindisch ist das eigentlich — lieber mit all den anderen, gerne übergewichtigen Hundehaltern auf der als Freilaufwiese nicht etwa deklarierten, sondern kurzerhand okkupierten Wiese herumsteht und quatscht. Derweil machen die Viecher, was sie wollen: Andere Spaziergänger von besagter Wiese vertreiben, kleine Kinder über den Haufen rennen, bellen und kacken. Ganz toll. Aber wehe, man sagt was! Dann ist aber der Teufel los, da wird gepöbelt, was das Zeug hält. Und das der aus dem Maul stinkende Schlittenhund einen anspringt, das habe man sich natürlich selbst zuzuschreiben. Man habe ihn schließlich angeschaut. Und die Hunde müssen ja schließlich irgendwo frei laufen! So, müssen sie das? Dann aber bitteschön irgendwo, wo sie niemanden stören. Aber das ist dem aufopferungsvollen Hundehalter dann doch zu mühsam. Dann doch lieber mitten im Ort unter dem Schild: „Hunde fernhalten“. Von da aus ist es auch nicht weit zum Haustierfachmarkt, wo man an zweihundert Regalmetern Futtergedöns vorbei schlendern kann. Während woanders Menschen verhungern. Für mich der Inbegriff von Dekadenz. In diesem Zusammenhang fällt mir auch immer wieder ein, wie meine Großeltern mit ihren Hunden verfuhren: Zu Fressen gab es Reste vom Tisch – gerne Kartoffeln mit Soße- vermischt mit irgendeinem Trockenfutter. Ab und zu ein Knochen. Fertig.

Nächsten Mittwoch mehr.