Ostern ist super. Nicht ganz so gefühlsduselig wie Weihnachten und doch ein schönes Familienfest, womöglich scheint sogar die Sonne. Mit den Kindern werden, am besten natürlich draußen, Eier gesucht, manchmal verliert der Osterhase auch schon ein kleines Schokoladenei im Hausflur, die Freude ist riesengroß und beim Aufteilen der Beute zanken sich die Geschwister wie die Kesselflicker. Am Ende ist jedenfalls allen schlecht, je nach Alter von Eiern, Schokolade oder aber von Eierlikör. So muss das sein. Ein entscheidender Aspekt des Osterfestes ist allerdings im Laufe der Jahrzehnte komplett verloren gegangen. Früher wurde nämlich an Ostern, komplett unabhängig von der gerade herrschenden Großwetterlage, der Frühling deklariert und der langersehnte Wechsel von der kratzigen Winterstrumpfhose zu Kniestrümpfen wurde vollzogen. Unpraktische Lackschuhe mit Riemchen vervollständigten das Ensemble und nach der Eiersuche im Garten war die ganze Herrlichkeit dann auch schon leicht ramponiert. Das flammneue Ensemble für die warme Jahreszeit, am langen Samstag in der feinsten Kindermodenboutique für teures Geld erstanden, wies erste Grasflecken auf, zu denen sich die Schokoladenflecken des zart und vor allem schnell schmelzenden Goldhasen von Lindt gesellten. Jedes Jahr das gleiche! Frohes Fest!