Was ich ja schon vor Jahren nicht recht verstanden habe, das war dieser Hype um den Thermomix. Das zu verwendende Töpfchen des unter Gleichgesinnten liebevoll „Thermi“ genannten Familienmitglieds erscheint mir recht klein, für mehrere Esser kann das doch niemals reichen!? Außer natürlich, es geht um allerlei Dips. Ich mache eher selten Dips, die Anschaffung des Rolls Royce unter den Küchengeräten nur für diesen Zweck und vielleicht das eine oder andere Süppchen oder Marmelade scheint mir übertrieben, zumal das Ding auf der Arbeitsfläche der Küche enorm viel Platz weg nimmt. Natürlich kamen ob des riesigen Erfolges alsbald Konkurrenzprodukte anderer Hersteller auf den Markt, deren Für und Wider von den jeweiligen Adepten heftig diskutiert wurde, ohne das ich persönlich irgendeinen Kaufreiz verspürt hätte. Bin ich doch selbst kochtechnisch mit Herd, Backofen, Grill, Dampfgarer und einem Satz ordentlicher Messer meiner Auffassung nach küchentechnisch total luxuriös ausgestattet. Außerdem habe ich sehr viel freie Arbeitsfläche, um zu schnippeln, zu kneten und mir sogar mit einem Küchenpartner nicht in die Quere zu kommen. Ein Gläschen Kochwein hat auch noch Platz. Nun ja, ein jeder, wie er mag. Aber jetzt: Auftritt der Heißluftfritteusen. Da setzt mein Verstand völlig aus. Eier kochen in der Heißluftfritteuse? Ernsthaft? Heißluftfritteusen-Kochbücher? Oder der Beitritt in die „Freddys Heißluftparadies Gruppe“, wo allen Ernstes erklärt wird, wie man Kroketten (TK), Buttergemüse (TK), Sauce Bearnaise (Tetrapack) und Cordon bleu aus dem Kühlregal – ja, was eigentlich? Kochen kann man das ja nicht wirklich nennen. Backen kann man übrigens, wie ich den begeisterten Veröffentlichungen entnehme, auch in der „Hlf“. Und so tolle Gerichte wie Nudeln mit Buko Toskana. Das ist es wirklich wert, sich mit Foto des Menüs der Welt zu präsentieren. Oder macht man sich vielleicht doch eher zum Affen?