Heutzutage hat ja in unserer aufgeklärten Gesellschaft ein jeder das Recht, gesehen, in seinen Belangen ernst genommen und vehement oder zumindest per Hashtag gegenüber Dritten unterstützt zu werden. Wir schauen uns das mal detailliert an. Frauen werden in ihrer Gesamtheit ja schon nicht gehört, da sind wir uns selbstverständlich einig, hinzu kommen nun im besonderen folgende Untergruppen inklusive einiger eklatanter Nachteile, unter denen diese aber sowas von leiden und um die man sich deshalb unbedingt kümmern muss: Farbige Frauen (Rassismus, immer), berufstätige und nicht berufstätige, alleinerziehende (tja, was soll man da sagen), migrantische, lesbische, solche in Führungspositionen (karrieregeil) und solche in niedrigen (antriebslos), Mütter (kein eigenes Ziel im Leben) und kinderlose (egoistisch), unterbezahlte Fußballerinnen, blonde Frauen (alle ein wenig schlicht), alte, behinderte, übergewichtige (selber schuld), die mit zu viel Oberweite (Schmerzen!) und die mit zu wenig (traumatische Pubertät), Vollzeit- und Teilzeitmütter (Helikopter versus Vernachlässigung), Frauen in Männerberufen (was soll das denn) und in frauentypischen Berufen (keinerlei Phantasie), chronisch kranke (multiple Überempfindlichkeiten), Frauen mit und ohne Kopftuch (unterdrückt versus schamlos), Transfrauen, Putzfrauen (keinerlei Wertschätzung), Köchinnen in Profiküchen (werden angeschrien), kluge und dumme, erfolgreiche und gescheiterte, Spielerfrauen, Prostituierte, die armen Skispringerinnen ohne Vierschanzentournee – allen muss die Gesellschaft gefälligst mal zuhören, Empathie zeigen und sich ihrer total berechtigten Belange unverzüglich annehmen. Aber subito! Uff. Wie wäre es mit folgendem Ansatz: Ein jeder hat irgendein Päckchen zu tragen, der eine bedauerlicherweise mehr, der andere weniger.