Was Putzen und Waschen angeht, so wurschtelt sich ein jeder halt durch, so gut es geht. Interessant ist die Frage, wer was wie oft für nötig hält. Da können sich ja bei sich liebenden Paaren schon Abgründe auftun, geschweige denn im weiteren Umfeld. Da gibt es beispielsweise einen Menschen, der täglich seinen Spüllappen wechselt, ein anderer täglich sein Handtuch. Wie oft putzt man die Fenster? Monatlich, zweimal im Jahr oder nur beim Einzug? Wie oft wechselt man die Bettwäsche? Täglich wie einst Jacky O.? Wobei die ja über eine Schar Hilfskräfte verfügt, dann kann man sich solche Extravaganzen leisten. Alle 14 Tage, einmal im Monat? Wie oft wird die Küche einer Generalreinigung unterzogen? Meine Mutter meinte einst: jeden Freitag. Innen und außen, dabei wurde auch der Herd von der Wand gezogen (eine Einbauküche hatte noch keinen Einzug gehalten) und dem Schmutz auf der Rückseite des Herdes wurde mit einer alten Zahnbürste zu Leibe gerückt. Danach wurde der Flur geputzt, das Trottoir vor dem Haus mit dem Schlauch abgespritzt und die Gosse gefegt. Die Stimmung explosiv zu nennen, wäre eine Untertreibung gewesen. Wohnt man in einem Haushalt, in dem die Betten gemacht werden? Wird noch gebügelt? Putzt man zuweilen die Schuhe? Neigt man zum Aufräumen oder stört sich nicht an herumliegenden Kleidungs- oder Schriftstücken, Büchern, Essensresten oder Kram, den man eigentlich zeitnah erledigen müsste? Wechselt man Staubsaugerbeutel rechtzeitig? Was ist mit dem Dunstabzug? Erbarmt sich darüber irgendjemand regelmäßig? Hat man nicht irgendwo gelesen, dass ein Kühlschrank intensiver Pflege bedarf? Alle Nase lang, unter Zuhilfenahme von Essig, wenn ich es recht erinnere. Wer noch unausgelastet und auf der Suche nach wirklich überflüssigen Tätigkeiten ist: Meine Mutter spülte auch wöchentlich alle Übertöpfe.
…also wann genau macht „man“ denn die Betten, wenn man um 6.30 Uhr aufsteht, um 7.30 Uhr das Haus verlässt und erst abends um 19.00 Uhr wiederkommt?
Direkt nach dem Aufstehen ist ja ungünstig wegen Lüftung und so, direkt nach dem Duschen ist erst 10 Minuten weiter. Ist um 07.20 Uhr mit Kaffee in der Hand, klebrigen Fingern und Brötchen im Mund opportun, abends nach dem Hereinkommen oder doch wohlmöglich nur, wenn Besuch kommt, der wohnungsgeführt werden will?
Fragen über Fragen…das ist ja das Elend.