Schnee ist ja was Schönes! Da schaut man morgens noch ganz verschlafen aus dem Fenster und die graue Tristesse der kahlen Bäume und matschigen Wiesen ist über Nacht verschwunden und einer blendend weißen Pracht gewichen, die Geräusche der Stadt sind angenehm gedämpft und die Welt wie verzaubert. Man macht einen langen Winterspaziergang, tollt mit den Kindern durch den Schnee und glockenhelles Gelächter hallt von den verschneiten Hügeln wieder. Anschließend gibt es heiße Schokolade oder Glühwein mit selbst gebackenen Plätzchen, gerne vor einem flackernden Feuer oder an einem bullernden Ofen. Soweit die Theorie. Nun zur Praxis. Da schaut man morgens verschlafen aus dem Fenster und es hat geschneit. Verdammt. Fluchend springt man ungewaschen in die nächstbeste Hose, denn vor der Arbeit muss ja noch der Gehweg frei geschaufelt werden. Und das Auto, mit dem man sich anschließend in den Stau stellt, nachdem man mühevoll aus sämtlichen Schränken Handschuhe, Mützen und Schals zusammengesucht hat. Nachmittags geht es mit den Kindern zum Rodeln, das eine fällt sofort vom Schlitten und heult, das andere bekommt beim Herumtollen einen Schneeball ins Gesicht und hat keine Lust mehr. Man selber hat kalte Füße und die neuen Schuhe haben Schneekränze. Zum Plätzchen backen ist man leider noch nicht gekommen. Für das Wochenende aber nimmt man sich fest eine wirklich schöne Wanderung vor, mit zünftiger Einkehr und Jagertee. Freitagmittag setzt Tauwetter ein.