Ohne ein wenig hübsche Dekoration wirkt das schönste Daheim steril und unbewohnt. Bleiben folgende Fragen: Was ist ein wenig, was ist hübsch und was ist Dekoration? Laufen fünfzig Nikoläuse respektive Weihnachtsmänner in unterschiedlichen Darreichungsformen von Textil bis Porzellan noch unter wenig, wenn sie sich im Haus verteilen? Muss ein Beistelltisch noch Platz für eine Kaffeetasse bieten? Soll auf der Arbeitsfläche der Küche Gemüse geschnippelt werden oder ist sie Ausstellungsfläche für Obstschalen, Blumensträuße und bildschöne Ölflaschen? Ein Sofa, auf dem man vor lauter Kissen nicht mehr sitzen kann, hat jedenfalls seinen Zweck verfehlt. Auch über die Frage hübsch oder nicht hübsch lässt sich trefflich streiten. Ist Trockenblumengedöns hübsch? Antwort übrigens: Vor vierzig Jahren ja, dann lange nein, seit einiger Zeit wieder. Sind bestickte Deckchen und figurative Hinstellerchen hübsch? Oder Wandteller? Oder irgendetwas, das herunterbaumelt? Kommt etwa Zinn wieder in Mode (Gott bewahre)? Und was ist überhaupt Dekoration? Soll sie vorhandenes ergänzen und in Szene setzen? Dann ist einwandfrei klar: Ein frischer Blumenstrauß macht einfach jeden Tisch schöner. Bei der selbst getöpferten Vase muss dass nicht der Fall sein. Nicht jede Wand gewinnt durch ein Geweih. Und für die in den Wohnzeitschriften stets wundervollen Stilleben aus verschiedenen Dekorationselementen hat bedauerlicherweise auch nicht jeder ein Händchen. Sind Plastikblumen vertretbar? Man weiß es nicht, und so dekoriert nach besten Kräften ein jeder vor sich hin, leider zuweilen auch gegen heftigen Widerstand im engsten Familienkreis. Das Leben ist nicht immer einfach.