Früher war nicht alles besser. Aber die Qualität der Bekleidung, die war es zweifelsfrei. Ich besitze seit Jahrzehnten (!) ein Polohemd, das nicht klein zu kriegen ist. Der Schnitt ist im Laufe der Jahre mehrfach in die und auch wieder aus der Mode gekommen, der schwarze Kragen ist zugegebenermaßen etwas verblichen, aber die Form hat es behalten und Löcher hat es auch nicht. Heute kaufe ich Polohemden, die nach der ersten Wäsche schon hinüber und T Shirts, die nach dem zweiten Tragen schon schief und krumm sind oder gar Löcher haben, mit Nähten, die sich in Wohlgefallen auflösen. Wegwerfartikel sind das und noch nicht einmal preiswerte. Man sollte doch annehmen, dass ein weißes T Shirt wenigstens eine Sommersaison übersteht! Aber weit gefehlt. Bei Brax (wo ich ja jetzt sowieso nichts mehr kaufe wegen der unsäglichen Werbung mit Schweini und seiner Thusnelda) habe ich so einen Rohrkrepierer, der nach einem Monat schon Löcher hatte, mal reklamiert und die Verkäuferin begann zu diskutieren. Habe ich mich aufgeregt! Nein, ich trage keinen Gürtel – und selbst wenn. Müsste das ein Kleidungsstück nicht aushalten? Ich beherberge auch keine Motten in meinem Kleiderschrank und trage Größe 38, da kann mein Wohlstandsbauch ja wohl nicht so weit hervor ragen, dass ich den Bereich, in dem sich die Löcher als erstes bilden, übermäßig strapaziere. Trigema habe ich getestet, war auch sehr enttäuschend. Bogner Oberteile konnte man, nachdem man allerdings reichlich viel Geld ausgegeben hatte, früher ewig tragen, bis man ihrer endgültig überdrüssig war und dann waren sie immer noch nicht kaputt. Jetzt kann man immer noch reichlich viel Geld ausgeben, aber die Haltbarkeit ist unterirdisch. Und da faseln die Gazetten von Nachhaltigkeit. Das ich nicht lache.