?> Die alte weisse Frau und Holland – Die alte weisse Frau
10. Juni 2025

Die alte weisse Frau und Holland

Vor vielen Jahren reiste ich einmal in die bezaubernden Niederlande mit ihren köstlichen Poffertjes und Bitterballen. Dort parkte ich, um mir ein Städtchen anzuschauen. Als ich zum Auto zurückkehrte, fand ich unter dem Scheibenwischer eine Mitteilung vor: Ich habe falsch geparkt, aber weil ich ja nun offensichtlich als Gast gekommen und mit mancherlei holländischer Parkregel vielleicht nicht so vertraut sei, belasse man es bei diesem freundlichen Hinweis und bitte nur darum, mich tiefer in die ortsüblichen Gepflogenheiten einzuarbeiten und mein Fahrzeug demnächst regelkonform abzustellen. Das hat gewirkt! Auch bei meinem jüngsten Besuch in einem holländischen Städtchen ließ ich Sorgfalt walten, suchte akribisch nach Verbotsschildern und Parkuhren und stand schließlich mit reinem Gewissen in einem mehr oder weniger aufgelassenen Industriegebiet mit einigen verwaisten Werkstätten, denn es war Sonntag. Von dort aus wanderte ich zu Fuß in die Stadt. Nun kam Post. Von einem Inkassobüro. Da ich verabsäumt habe, eine Parkgebühr in Höhe von drei Euro fünfzig zu bezahlen, stelle man mir nun eine Rechnung von 85 Euro. Ein Inkassobüro! Die Gemeinde selber hat also keine Lust, sich zu kümmern und verteilt Lizenzen an windige Geldeintreiber, die sich die Gebühren für ihre Arbeit fröhlich selbst ausdenken oder wie? Ja, offensichtlich ist das so. Zum Glück für mich handelt es sich, wie sich nach kurzer wutschnaubender Recherche ergab, bei dieser absurden Forderung um eine kommunale Steuer, für die es (noch) keine Durchführungsverordnung im Ausland gibt. Nur nach Holland sollte ich mit dem gleichen Auto so bald nicht wieder einreisen. Habe ich aber sowieso keine Lust zu. Sollen sie doch ohne mich frittieren, echt jetzt.

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