?> Die alte weisse Frau und die Wiederholungen – Die alte weisse Frau
23. Dezember 2024

Die alte weisse Frau und die Wiederholungen

Wer sich, wie ich, seit nunmehr sehr geraumer Zeit durch diverse Gazetten unterschiedlicher Provenienz wühlt, der stellt fest, dass sich im Jahreskreis die vermeintlich originellen Elaborate stets zu wiederholen pflegen. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit herum beispielsweise kommt der Stress des Advents um die Ecke, die Mühe und Plage der zahlreichen Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmarktbesuche, des Backens und Wichtelns. Und wenn man diesen Stress auch noch so sehr herbei zu schreiben versucht: Die Wahrheit ist, dass viele Menschen dies alles einfach nur schön finden! Sonst – Überraschung! – täten sie es nicht. Genauso handelt es sich bei den immer gleichen Schilderungen der eigentlichen Weihnachtstage, die stets im Streit enden, an denen die Hausfrau am Ende erschöpft unter dem Küchentisch liegt, die Kinder im Zuckerrausch die Bude abreißen, irgendein reaktionärer Onkel braune Parolen von sich gibt und eine durch und durch missmutige Tante jeden Anflug von Besinnlichkeit und Freude zunichte macht, in weiten Teilen um reine Fiktion, die durch Wiederholung nicht wahrer wird. Ich behaupte, dass es in den meisten Familien anders zugeht: Onkel und Tanten freuen sich sehr, eingeladen zu sein und machen sich mit üppigen Geschenken beliebt, die Kinder bauen inmitten von Bergen von Geschenkpapier friedlich an ihren Legobausätzen herum, bis sie auf der Auslegeware selig entschlummern, die Zubereitung des Essens macht wenig Mühe, denn es gibt Würstchen mit Kartoffelsalat und auch die Eheleute sind sich seit der Anschaffung eines gescheiten Christbaumständers im Schein der Kerzen von Herzen zugetan. Und selbst in Patchworkfamilien gibt es zuhauf Menschen, die anfallende Terminfragen in seligem Einvernehmen zu lösen im Stande sind. In diesem Sinne: Frohes Fest!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert